Jasmin erzählt bei My Sportlady - Fitness für Frauen in München

Jasmin erzählt

Blog Nr.1: Mit Herz und Hantel - My Sportlady im Gespräch mit Jasmin:


Jasmin: “Alles Gute zum 40. Geburtstag, My Sportlady”

My Sportlady: “Danke liebe Jasmin. Ja, jetzt bin ich schon fast 40 Jahre und ich muss gestehen, ich fühle mich in der vollkommenen Blüte meines Lebens. Ich fühle mich lebendig und kraftvoll. Ich blicke zurück auf ein erfülltes Dasein. Mein Zuhause hier in der Klenzestrasse ist einfach herrlich. Licht fällt durch alle Fenster rund um mich herum und umhüllt mich. Auf meinen Dächern blühen Blumen und die grünen Blätter der umliegenden Bäume schimmern in den Yogaraum, während die Frauen üben. Tagein, tagaus kommen wunderbare Frauen und verbringen ihre Freizeit bei mir.”

Jasmin: “Du bist wirklich eine Oase für die Frauen, das macht mich sehr glücklich.”

My Sportlady: “Ja, manchmal kommen die Frauen gestresst oder mit schlechter Laune. Ich kann sie verstehen, denn ihr Leben ist manchmal sehr herausfordernd und anstrengend. Sie müssen so viel unter einen Hut bringen und es bleibt ihnen wenig Zeit für sich. Aber ich weiß mit meiner 40- jährigen Erfahrung, wie ich sie aufbauen, sie unterstützten, sie erfrischen und verjüngen kann. Zu meinem 40. Geburtstag möchte ich euch aus meinem Leben erzählen, ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern und auch Weggefährtinnen, Herzensschwestern und Seelenfreundinnen zu Wort kommen lassen.”

Jasmin: “Ich bin gespannt! Erzähl doch mal wie alles begann.”

My Sportlady: “Wie alle Wesen auf dieser Welt habe ich ganz klein angefangen. Die ersten Schritte machte ich mit nur einem Trainings- und einem Kursraum. Dort wurde geschwitzt und gepowert und viel Aerobic gemacht. Dann wurde mir klar, dass die Frauen neben dem Auspowern auch Entspannung suchten. Das spürte ich und dachte bei mir: Irgendwo muss es noch einen Platz für Frauen geben, wo sie ihren Raum haben, sich entspannen und sich selbst fühlen können. Also entwickelte ich mich weiter. Bis heute genieße ich diese feine Energie, die im Yogaraum in der Luft liegt und freue mich über das Lächeln auf den Gesichtern.. Wellbeing nennt man das heute. Ja ich liebe die Frauen. Die Großen und die Kleinen, die Älteren und die Jüngeren, die Dicken und die Dünnen, die Anspruchsvollen und die Bescheidenen, die Offenen und die Zurückhaltenden. Sie alle beschenken mich mit ihrer Weiblichkeit, ihrer Schönheit und Sinnlichkeit. Ich bin jeden Tag aufs Neue von ihrer Reise zu sich selbst berührt - und dafür habe ich ihnen den Raum geschenkt.”

Jasmin: “Es ist so schön, dass Du ein Ort bist an dem die Frauen zusammen finden. Kannst du uns noch mehr von deinen schönsten Erlebnissen erzählen?”

My Sportlady: “Wenn ich daran denke, wie viele Geschichten sie sich schon zwischen den Umkleidespinds vor den Kursen oder auf unserer Couch erzählt haben, wird mir ganz warm ums Herz. Ich kenne all ihre Babys, die bei mir betreut werden und all die liebevollen Kinderbetreuerinnen, die sie halten und in den Schlaf schaukeln. Wir haben so viele wunderbare Feste gefeiert. Meine Geburtstage, aber auch die Tage der offenen Türe. An denen durften alle Frauen kommen, viele Freundinnen unserer Mitglieder und sogar einige, die noch nie zuvor in einem Studio waren. Alle bewunderten mich. An diesen Tagen wurde ich besonders fein gemacht. Ich wurde gründlichst geputzt und mit den schönsten Blumen ausgestattet. Alle Kolleginnen waren bester Laune und schufen eine so schöne Atmosphäre des Willkommens. Es kamen manchmal so viele nette Frauen, die ich am liebsten immer um mich gehabt hätte. Manchmal mussten die Frauen lang überlegen, ob sie die Zeit für mich aufbringen und ob sie überhaupt genügend Geld für mich ausgeben wollten. Wenn sie jedoch einmal dabei sind, können sie sehen, wie gut es ihnen geht. Gesundheit und Wohlbefinden sind doch wichtige Werte in einem erfüllten Leben, möchte ich ihnen dann zurufen und dass ich so gerne für sie da wäre. Manchmal nimmt sie das Leben wieder weg von mir, aber wenn ich sie nach vielen Jahren wieder sehe, flüstere ich ihnen zu, dass ich schon lange auf sie warte und wie sehr ich mich freue.So wie ich über die Jahre organisch wuchs, wuchs auch die Zahl meiner Mitglieder. Zwischenzeitlich bin ich ganzheitlich aufgestellt mit Kochschule, Fitness & Yogaraum, Danceschool, Trainingsraum, Spa und Massageräumen, Arztpraxis, Hebamme, Osteopathie, Kinderbetreuung .... Besonders stolz bin ich, dass mir in Amerika vor über 2000 Leuten ein Preis für Exzellenz, Professionalität, Mut und Durchhaltevermögen verliehen wurde. Auf der Bühne rief man laut meinen Namen: “My Sportlady from Munich, Germany.” Wie cool! Dann kam der Award der Zeitschrift Myself, überreicht von Barbara Schöneberger. Stil, Anspruch und Herz haben sie mir nachgesagt, Meine Besitzerin haben sie auf die Bühne geholt und mit einem golden beschrifteten Herz beschenkt. 2019 war eine schlimme Zeit Zum ersten Mal musste ich meine Türen schließen und war nicht mehr selbstbestimmt. Der Besuch bei mir wurde verboten, wegen Corona und der Ansteckungsgefahr. Meine Räume waren plötzlich leer. Erst dachte ich, es wäre nur eine kurze Phase und blieb optimistisch. Bald werden die Frauen wieder da sein, redete ich mir ein und verströmte meine altbewährte Zuversicht. Doch dann wurde die Zeit der Schließung immer länger und keiner wusste so recht, wie es weiter gehen würde. Ich fühlte mich einsam. Und wer wußte schon, ob ich je wieder öffnen könnte. All die Kosten, die jeden Monat weiterliefen und die fehlenden Einnahmen und vorallem die fehlenden Frauen, machten mich traurig. Ich wusste ja, dass sie mich gerade jetzt so dringend brauchten. Gab ihnen denn jemand Kraft und Zuversicht? Hatten sie denn überhaupt noch Austausch und Freude? Wo fanden sie Gleichgesinnte? Ein wenig konnte ich sie mit meinen online Programmen unterstützen, Aber das war doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Auf kleinen Bildern sah ich sie üben. Mein Wohlfühlort blieb leer. Wenigstens kamen hin und wieder Lehrerinnen zum Streamen, die juchzend und Freude versprühend unterrichteten. Als nach der Öffnung die Frauen zurückkamen, war ich zu Tränen gerührt. Zuerst die Älteren aus der Gegend. Ich gewöhnte mich nur langsam an das Abstand halten, die Desinfektionsmittel und ganz besonders die fehlenden Umarmungen. Besonders vermisste ich die Frauen, die einfach nicht mehr kommen wollten. Es war nicht klar, ob ich das finanziell überleben konnte. Bisher habe ich jede Krise überstanden, Warum nicht auch diese? Im Laufe der Jahre ist viel passiert. Ich habe es immer geliebt über mich hinauszuwachsen, Ein Bereich nach dem anderen kam hinzu. Ja, weil es die Frauen brauchen. Meine Kursräume, meine Kinderbetreuung, meine Danceschool, mein My Dayspa, meine Kochschule und meine Praxis für Weiblichkeit. Mit der Osteopathie, dem Ayurveda, der Hebammen Praxis kam immer mehr Wichtiges für die Frauen hinzu. Ich liebe die Blumen und meinen kleinen Garten, gepflegt von der tollen Gabi. Besonders schön sind meine Rosen, Sie wiederspiegeln die Schönheit der Frauen, die hier täglich ein und ausgehen.Wenn ich morgens höre, wie die älteren Ladies meine Rosen bewundern, lächele ich insgeheim. Ich fühle mich täglich reich beschenkt. Nicht nur vom Leben, auch von all den Dingen, die in meinen Räumen und um mich herum geschehen. Als die Kochschule eröffnete, duftete es nach leckerem Essen. Selbst mir lief das Wasser im Munde zusammen, wenn der strahlende Koch mit seinen feinen Suppen und Salaten vorbeikam.”








Blog Nr.2: My Sportlady im Gespräch mit Jasmin: My Sportlady hat Zuwachs bekommen


Jasmin: “Wie bist du denn auf die Idee gekommen, dir eine Kochschule zur Seite zu stellen?”

My Sportlady: “Das weiß ich noch genau: viele Frauen erzählten mir, dass sie zu Hause immer soviel für ihre Familie kochen müssen, obwohl sie schon müde und erschöpft sind. Außerdem wissen sie oft gar nicht, was sie kochen könnten, sie wünschen sich neue Inspirationen, Ideen und auch Wissen darüber, was ihnen gut tut. Da dachte ich mir: wie schön wäre es doch, wenn ich den Frauen leckere und wohltuende Nahrung direkt bei mir anbiete. Wenn sie nach dem Sport noch in den Genuß von guten Speisen kommen? Und so nahm die Kochschule ihren Anfang. Mittleriweile ist sie schon flügge geworden, bietet sogar große Events für Firmen an. Aber das leckere Essen, dass die Frauen bei mir genießen oder ihren Liebsten nach Hause bringen, damit versorgt sich mich bis heute.”

Jasmin: “Wow, wie schön dass du eine ganze Familie an Helfern um dich hast, die dich versorgen und stärken!”

My Sportlady: “Ja, Koch Dich Glücklich ist nicht meine einzige Weggefährtin. Im Laufe der Jahre sind viele mehr hinzugekommen. Das schöne Spa, in dem sich Frauen verwöhnen und umsorgen lassen, gibt es jetzt schon lange. Aber es ist mehr und mehr gewachsen, heute biete ich sogar ayurvedische Behandlungen an. Auch im therapeutischen Bereich kann ich auftrumpfen! Osteopathie, Physiotherapie, Ernährungscoaching, meine eigene Hebamme und sogar Zyklusberatung kann ich bieten. Wie du siehst - ich habe ein offenes Ohr für alle Themen der Frau.”

Jasmin: “Wie schön, dass du dich um die Bedürfnisse der Frau so engagiert kümmerst. Wie schaffst du das nur alles?”

My Sportlady: “Das ist möglich, weil ich wundervolle Unterstützer*innen hinter mir stehen habe - das Team von My Sportlady. Sie tragen mich durch gute und herausfordernde Zeiten, richten mich wieder auf, wenn es mal nicht so läuft und setzen sich für mich ein. Von ihnen durfte ich schon so viel lernen und inspiriert werden. Manchmal gehen sie, dann bin ich sehr traurig, aber auch dankbar, dass sie mich ein Stück begleitet haben. Und dann kommen wieder neue, wundervolle Weggefährtinnen zu mir und machen mich glücklich. Ihnen allen bin ich von Herzen dankbar für die gemeinsame Zeit der letzten 40 Jahre.”


Blog Nr.3: Gründung, Jasmin erzählt von den ersten Tagen:

Als ich nach längerer Suche das geeignete Objekt in der Klenzestrasse 57 gefunden hatte, und endlich mit meinem Traum, eine Oase für Frauen zu gründen, verwirklichte, wusste ich noch lange nicht, ob überhaupt eine Frau an so einer Oase interessiert wäre. Bisher wurde mir nur abgeraten: „Warum denn nur die Frauen? Du verlierst fünfzig Prozent der Kundschaft, Sport allein interessiert keinen. Es muss schon eine Mannschaft oder zumindest ein Gegner sein. In einem Schwulenviertel kann man keine Einrichtung für Frauen starten. Wieso sind hier auch Menschen mit Behinderung im selben Haus? Das passt nicht zu dem sportlichen Ambiente.“ Dann war da auch die Angst meiner so wohlwollenden und immer zuversichtlichen Mutter, dass ich die Miete nicht bezahlen könne. Als sie dann anfing hinter der kleinen Theke Schnitzel für meinen Bruder zu braten oder er sich eine Zigarette anzünden wollte, wusste ich, das muss ich allein stemmen. Ich warf sie raus. Es dauerte noch ein paar Tage, bis ich mich gesammelt hatte. Die erste Monatsmiete war schon bezahlt und es war noch immer kein Kunde da. Von Vorverkauf, Marketing und Jahresplanung wusste ich nicht viel. Aber immerhin hatte ich mein Logo, die schöne Rose mit der schweren Hantel, eine Mega-Aussage fand ich. Der Flyer war auch schnell erstellt, ich hatte ja den ganzen Tag Zeit in meinen Räumen. Ich fuhr zum Drucker nach Schwabing, von wegen per Mail schicken. Es gab noch keine Computer. Jedenfalls hatte ich meinen Flyer auch so. Jetzt musste ich nur noch morgens Frauen ansprechen und ins Studio bringen. Keine leichte Aufgabe, aber es bewährt sich noch heute, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Nicht zu jammern und zu zaudern, sondern loszulegen. Das hat gewirkt!

Tatsächlich kam am nächsten Tag eine junge Studentin. Martina Isermann, Sie war hellauf von meinem Konzept begeistert. Sie wurde meine erste Kundin. Ihr Enthusiasmus für My Sportlady trägt mich noch heute. Ich war so aufgeregt, dass ich das Vertragsformular nicht gleich fand. 79 Mark im Monat, ja, natürlich Rabatt für Studenten gibt es auch. Martina ging dann wieder, um ihre Schwester zu holen, denn zwei Mitglieder auf einmal könnten vielleicht auch noch einen Rabatt bekommen? Oh nein, dachte ich, lohnt sich das Ganze noch bei so vielen Rabatten? Ja, das tat es. Martinas Schwester sprühte ebenso vor Begeisterung. Beide begannen gleich am nächsten Tag mit dem Training. Ich erstellte ihnen einen individuellen Trainingsplan. Ich hatte so viel Knowhow durch meinen Aufenthalt in den USA, wo ich in einer Kette von Frauenstudios mitarbeitete und die neuesten Trends mitbekam. Das Angebot eines Franchise lehnte ich ab. Ich wollte tun, was ich wollte, und mich nicht von Amerikanern lotsen lassen. Meine Euphorie gipfelte in unbegrenzten Jubel, als noch mehr Frauen aufgrund des Flyers, den ich durchs Viertel trug, ins Studio kamen und einfach alles genial fanden. Wie cool war das denn, dass sie mit einem Aerobic-Kurs am Tag zufrieden waren. Einmal morgens, einmal abends. Ja, so fing es an und wenn ich an die ersten Tage denke, werde ich ganz sentimental.



Nr.5a: Jasmin erzählt: Jasmin als junge Unternehmerin und Mama


Erst kürzlich hatte ich My Sportlady eröffnet und schon lief es erfolgreich. Das beflügelte mich, es herrschte Aufbruchstimmung unter den Frauen, Freude und Miteinander. Meine Mitarbeiterin, Esther, und machte die Arbeit unglaublich viel Freude. Wir waren enthusiastisch und engagiert, IM My Sportlady schwirrte der Geist des Unternehmerinnentums.
In der Zeit lernte ich Uli kennen, der im Sport zuhause war. Er entwickelte mit seinem Bruder in einer Garage einen der ersten Proteinshakes und nannte sie “Sportive Protokost”. Ein Freigeist wie ich. Er beriet mich bei der Einrichtung des Studios und überzeugte mich neben dem Aerobic Kurskonzept noch Fitness-Geräte anzuschaffen.
Als ich im Januar, vier Monate nach der Eröffnung unserer Wohlfühloase, schwanger wurde, kam das erste Mal Verzweiflung bei Esther und mir hoch. Aber nur kurz. Viel mehr freute ich mich auf das Baby und arbeitete einfach bis zum Geburtstermin Es ging mir wunderbar. Zum Glück, denn Mutterschutz gilt nicht bei Selbständigen, Darüber habe ich nie geklagt. Noch zwei Monate vor dem Geburtstermin lief ich mit meinem Schwangerschaftsbadeanzug im Studio herum. Es war August und sehr heiß und in etwas anderes passte ich nicht mehr rein. Ich begrüßte Kundinnen, schrieb Trainingspläne, presste Säfte, war im Büro oder Telefon und war froh in Bewegung zu sein.
Das war auch die Zeit, als Computer auf den Markt kamen. Stellt euch das mal vor, eine Zeit ohne diese Kisten. Nicht mehr denkbar heute. Ich besorgte mir gleich einen im Mediamarkt, integrierte eine Vereinssoftware.

Nr.5b: Jasmin erzählt: Meine kleinen Töchter und ich


Als junge Mama hatte ich Freude daran, meine Töchter in die schönen Outfits von Danza zu kleiden, die Kollektionen für Frauen und Kinder entwarfen.  Sogar meine Enkelin probierte die hübschen Bodys, die ich aufgehoben hatte, weil sie einfach zu schön waren. Kurz nachdem ich Mama wurde, eröffnete ich die Kinderbetreuung und übernahm die Tanz- und Ballettschule nebenan. Fortan tanzten meine Mädchen. Vieles, das ich in My Sportlady inszenierte, entsprang meinen Bedürfnissen als junge Mutter und Geschäftsinhabern. Ich habe nie lange überlegt, sondern einfach losgelegt. Ich kann nicht sagen, ob ich so ein Verhalten heute noch empfehlen würde. Aber ich hatte keine Vorbilder und Vorschriften und konnte tun und lassen, was ich wollte. Manchmal fiel ich auf die Nase, aber die Enttäuschung darüber währte nicht so lange. Mit meinem Optimismus habe ich nach vorne geschaut und siehe da, nach kurzer Zeit ergaben sich neue Möglichkeiten.  
Mein Motto war: Nie zu lange zweifeln und sich fragen, was wäre, wenn gewesen. Ich konnte doch sowieso nichts mehr ändern. Ich wusste, neue Chancen warten und kommen immer wieder. Also weitergehen.

 

 

 

 



Nr.6: Jasmin erzählt: Blumen und Obst


Seit vielen Jahren fahre ich vergnüglich zum Blumengroßmarkt in Thalkirchen. Ich genieße die Vielfalt der Blumen und das bunte Treiben der Blumenhändler. Ich betrachte und staune und fühle mich dann den ganzen Tag gut. Ich hole die Blumen für das Studio und verteile sie im ganzen Haus. Es ist meine Art des Rituals. Sie bringen Frische und Anmut in die Räume, heben das Energielevel und verschönern das Studio. Viele Frauen kommen nicht nur, um durch Sport gesund und beweglich zu bleiben, sondern um sich wohlzufühlen und über alle Sinne zu genießen.
Wir haben auch einen kleinen Vorgarten, um den sich Gaby kümmert. Dort sitzen unsere Mitglieder und genießen die Ruhe im Innenhof.
Ja, das My Sportlady ist meine Leidenschaft. Ich liebe diese grüne Oase.
Im Studio gibt es immer frisches Obst vom Multikulti Großmarkt. Es wird direkt zu uns geliefert. Manchmal lasse ich es mir nicht nehmen und mache mich selbst auf den Weg. Die Händler kennen mich - es gibt ein herzliches Hallo und köstlichen Cappuccino beim kleinen Italiener auf dem Gelände Von dort aus kann man das bunte Treiben der Kaufleute gut beobachten. Seit die Münchner Tafel hier zu Hause ist, lohnt sich die Fahrt im doppelten Sinne: Gelegentlich geben wir hier Lebensmittel ab und machen anderen eine Freude. Es geht mir in diesem Leben so gut. Ich möchte das mit anderen teilen

Nr.7: 1990, Jasmin erzählt: Spa Auszeit jetzt bei My Sportlady


Vor langer Zeit hatte ich Kosmetikerin gelernt, weil ich mich gerne mit Schönheit beschäftigte und es mir die Möglichkeit eröffnen würde, selbständig ein Spa oder einen Kosmetiksalon zu eröffnen. Die Fitnessbranche gab es damals noch nicht.
Der Schönheitsbereich erfüllte mich nur zum Teil, also wendete ich mich anderen Dingen zu. Sobald ich aber das My Sportlady eröffnete und es sich räumlich ergab, nutzte ich einen Raum als Kosmetikkabine. Bald kamen die Mitglieder nach dem Sport oder der Sauna in unseren neuen Kosmetikbereich, um sich von unserer Kosmetikerin verwöhnen zu lassen. Als Louise Reindl zu uns kam, entwickelte sich das Spa zu neuer Blüte, denn sie lebte für diesen Bereich -  genau wie ich. Mit ihrer entspannten und ruhigen Art konnten sich die Mitglieder fallen lassen und genau das war es, was sie suchten: Eine Oase nicht nur für Kraft und Ausdauer, sondern auch für die Haut und das Seelenwohl.

Ich finde auch Sport tut der Seele gut, aber es ist nochmal etwas Anderes,
sich in die liebevollen Hände einer einfühlsamen Kosmetikerin zu begeben.
Noch heute gehe ich regelmäßig in unser My Dayspa und lasse mich verwöhnen. Unsere Kosmetikerinnen Rossana und Nima sind mit ihrer langjährigen Erfahrung und ihrem umfangreichen Wissen eine echte sinnliche Bereicherung.



Nr.8: Jasmin erzählt: Kinderbetreuung


Mein Herzensbereich ist die Kinderbetreuung, weil ich die Kleinen so sehr liebe.
Es ist für mich ein Wunder, wie sich schon bei ein paar Monate alten Babys der Charakter auf den Gesichtern spiegelt. Jedes ist dabei eigen und besonders. Meine Tochter Jessica ging liebend gerne in die Kinderbetreuung - für sie hatte ich den Bereich kreiert, denn damals gab es noch keine Kinderkrippen. Es war echt ein Problem, wie ich Kind und Arbeit organisieren sollte.  Meine Mutter half mir, wo sie konnte, aber sie arbeitete ja selbst. Da kam mir die Idee mit der Kinderbetreuung. Im Kursraum war Platz genug. So wurde jeden Morgen ein Spielparadies aufgebaut, indem Jessica sich mit den anderen Kindern, der trainierenden Mütter, vergnügte. Bald kam auch das eine oder andere Mitarbeiterinnen Kind dazu.

Meine zweite Tochter Anna-Marisa tat sich schwer mit der Eingewöhnung und wollte nicht so gerne in die Kinderbetreuung. Das kommt manchmal vor, aber ändert sich auch wieder je nachdem in welcher Phase das Kind steckt. Unsere ausnahmslos liebevollen Kinderbetreuerinnen schaffen es aber immer wieder, dass sich die Kleinen wohlfühlen und die Mamas beruhigt Sport machen können. Cecilia, Firuza und Angelina sind schon viele Jahre bei uns. Ich kann mir keinen besseren Ort für die Babys wünschen. Seit mein kleiner Enkel Noah regelmäßiger Gast bei ihnen ist, bin ich öfters dort und lade meine Akkus mit der herrlichen Energie der kleinen Wesen auf.

Meiner Mutter bin ich für immer dankbar. Als sie in Rente ging, war sie viel für mich da. Sie half mir zuhause und auch im Studio. Wenn es zu viele Kinder für die Betreuerinnen wurden, kam sie zur Unterstützung, denn sie hatte lange Zeit in einem Kinderhort gearbeitet. Meine Mutter war der Glücksfall meines Lebens.



Nr.9a: Jasmin erzählt: Kleine Schwester in Taufkirchen 1989 – 2009

1989 mietete ich Räumlichkeiten vom Großbauern in Unterhaching und gründete ein kleines 300 qm Studio. Unser Vermieter bewunderte unser Frauenteam und stand uns bei einigen technischen Problemen zur Seite. Ihm war wichtig, dass seine beiden Töchter kostenlos zum Training kommen durften. Als die Räume zu klein wurden, konnte ich um eine Etage aufstocken und My Sportlady Taufkirchen wuchs mit herrlichen neuen Räumen. Mit dem wunderschönen Wellnessbereich und sonnendurchfluteten Kursraum war Taufkirchen ein Highlight in der Branche. Am meisten freute mich in Taufkirchen, dass sich im Laufe der Zeit intensive Frauengemeinschaften gebildet haben. An einem Ort, an dem sonst nicht viel für Frauen passierte, war mit dem Studio ein Anlaufpunkt entstanden, den die Frauen dringend suchten. Unsere Kinderbetreuung, Kosmetik und natürlich die Kursprogramme hatten es den Frauen angetan. Auch die Eröffnung von Body & Soul auf tausenden von Quadratmetern im Brunnthal konnte uns nicht viel anhaben. Wir waren eine kleine, glückliche Oase von Frauen, die enorm viel Spaß an der Bewegung entwickelten und aus den entstandenen Freundschaften Kraft schöpften.

Als meine Tochter krank wurde, entschied ich mich Taufkirchen an unsere Studioleitung Christine abzugeben, da ich meine Energie in die Ganzheitlichkeit einbringen wollte. Nach 20 Jahren Taufkirchen standen neue Dinge für mich an. Meine Stiftung für Frauen, die Kochschule Koch Dich glücklich, die neuen Programme mit Yoga und dann meine Zeit in den USA. All das brauchte Zeit und Muße. Trotzdem vermisse ich die Mitglieder von damals und die wunderbaren Zeiten mit ihnen. Einige nehmen den Weg in die Klenzestrasse auf sich, um hier die Gemeinschaft mit den Frauen zu genießen.

Wie bei vielen anderen hat die schwierige Covidzeit und all ihre Unvorhersehbarkeiten zur Schließung der Studios in Taufkirchen geführt. Als mich die letzte Besitzerin darüber informierte, hat das bei mir einen ziemlichen Herzschmerz verursacht. So viele schöne Erinnerungen und Verbindungen gibt es zu diesem besonderen Platz.

 

Nr.9b: Jasmin erzählt: 1995: Ausbau Taufkirchen auf 2 Etagen


Als 1995 unser Vermieter, die Familie Guggenberger, auf unsere Räume in Taufkirchen aufstocken und Arztpraxen bauen wollte, hüpfte mein Herz, weil vielleicht auch ein kleiner Raum für uns dabei sein würde. Ich dachte dabei erst mal an unsere Sauna, die zu klein geworden war. Als ich dann nach ein paar Monaten über das Baugerüst in den Rohbau kletterte, sah ich herrlich helle Räume, malte mir einen neuen Kursraum und einen schönen Wellnessbereich mit Saunen und Liegen und Blick in den Himmel aus. Herr Guggenberger fand das auch eine gute Idee, den Rest machte ich mit den Banken aus.
Noch heute ist die Freude über den herrlichen Kursraum ganz lebendig in mir.
Von dort aus reichte der Blick bis auf die Felder. Ich erinnere mich an den Saunabereich mit den türkisfarbenen Mosaiksteinen, an die feminine Note, den sanften Parkett und die schönen Holzbalken. Sie machten Taufkirchen zum schönsten Studio, das ich je gesehen hatte.

Zwischenzeitlich hatten wir mit Body & Soul und einigen anderen Studios Konkurrenz bekommen.  Diese Fitnessketten machten riesige Werbekampagnen, was ich nicht schlecht fand. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und mit höherem Bekanntheitsgrad würden bestimmt immer mehr Menschen zum Sport gehen und gesünder werden. Ich hatte nie Sorge um den Verbleib meiner Studios. Viele Frauen schätzten die einzigartige Atmosphäre eines Frauenstudios und entschieden sich genau deswegen für My Sportlady.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nr.10: Krieg

Wir haben keinen Krieg. Ich wurde 1957 geboren. Unser Land war in Aufbruch. Als Kinder spielten wir in wilden Gärten, unaufgeräumten Höfen und freien Flächen mit viel Schutt, auf denen zum Beispiel das Herzzentrum in der Lothstrasse gebaut wurde. Nie kam ich mit dem Krieg direkt in Berührung, außer meine Mutter, Tanten und Großmütter erzählten davon. Die Männer sagten nicht viel und die Geschichten der Frauen faszinierten mich. Sie waren gefüllt mit Stolz über das, was sie geschafft hatten und gleichzeitig voller Schrecken über das, was passiert war: Schwangere mit Kleinkindern auf der Flucht, verfolgt von Partisanen, ohne greifbare Zukunft, trotzdem nicht verzagend, unermüdlich und vertrauend. Sie waren mir ein Vorbild. Ich hatte es so viel leichter, besser, und komfortabler.

Immer wieder gab es irgendwo Krieg, Ausbeutung, Zerstörung, Vergewaltigung. Die Rechte der Frauen wurden seit je her mit Füßen getreten. Bei uns war es friedlich. Doch am 12. Mai 2024 schrieb Olga aus dem Group Fitness Team: „Ich flehe Sie an, ich muss in die Ukraine meine kleine Schwester holen. Sie ist in Gefahr und erst 9 Jahre alt.“ In zwei Tagen wollte Olga wiederkommen. Ich umarmte sie und konnte mit ihrem Leid, ihrem Land und allen Ländern, die unterdrückt, bekämpft und zerstört werden, mitfühlen. Mein größter Wunsch war, dass Olga und ihre Familie in Sicherheit kämen.

 

 

 

 



Nr.11a: Jasmin erzählt: Yoga


Es begann schon in den Neunzigern. Wir Frauen hatten uns alle ziemlich verausgabt mit Familie, Beruf und den ganzen Ansprüchen, die wir an uns selbst stellten. Wir wollten die Emanzipation und dafür nahmen wir doppelte und dreifache Arbeit in Kauf. Powern rund um die Uhr verlangte uns sehr viel ab. Da kam Yoga genau zum richtigen Zeitpunkt. Dehnen, entspannen und bewußt atmen - genau das brauchten wir jetzt. Allerdings nicht von Gurus aus altmodischen Yogastudios, die so gar nicht in unsere moderne Welt passten. Ich erfuhr von Patrick, der bereits in München einen modernen Yogastil unterrichtete. Er kam nun immer Samstag vormittags ins Studio. Ich war natürlich dabei. Wie gut das tat...das Dehnen und Strecken, das Beugen und Drehen. Es gab Übungen, die ich so noch nie gemacht hatte. Mit der Atmung hatte ich auch so meine Probleme, aber langsam überwand ich die Schmerzen der Verkürzungen und die Unruhe beim Ein- und Ausatmen.
Der Yogaunterricht mit Patrick war eine wunderbare Mischung aus flowigen Asanas mit Musik und Spiritualität. Er kam super an bei den Frauen. Nach und nach füllten sich die Jiva Mukti Yogaklassen mit Patrick. Er war der Erste, der diesen modernen Vinyasa Stil nach München holte.
Ich bin dankbar für die Zeit, die er bei uns war. Damals wussten wir noch nicht, dass Patrick ein Star werden würde. Er war mutig, eröffnete mehrere Yogastudios und war mir immer ein Vorbild. Als ich seinen kleinen Sohn, Jimmy, in meinem ersten Kurs „Babymassage“ hatte, fühlte ich mich Patrick noch verbundener. Er machte eine sensationelle Karriere: Mit Büchern, Workshops und dann als Yogalehrer der deutschen Nationalmannschaft.
Nach ein paar Jahren und noch mehr Yogastunden im Programm, wunderte sich Melanie, unsere damalige Groupfitness-Leitung und ich uns, warum die YogalehrerInnen immer so entspannt sind und der Rest unseres Teams doch eher in Hetze oder auch mal gestresst. Wir wollten in denselben Zustand kommen und beschlossen Yogalehrerinnen zu werden, um dann die Ruhe und Entspannung ins Team und in unser gesamtes Studio zu bringen.
Es hieß auf nach Indien. Wenn wir Yoga lernen, so sollte es unbedingt im Yogamekka sein.

Nr.11b: Jasmin erzählt: Yoga-Ausbildung in Indien


Melanie und ich trafen nach einigen organisatorischen Dingen beruflicher und privater Art in Delhi ein. Mit dem Bus fuhren wir Richtung Agrar nach Vrindavan, einem heiligen Pilgerort in Indien, Tausende Menschen kamen hier zum Beten und den Göttern huldigen, zusammen. In den Tempeln, am Fluß und auf den Märkten war es voll. Unser Doppelzimmer in einem großen Ashram lag direkt am Fluss. Ab vier Uhr früh wurden wir schon von Gemurmel und Gesängen geweckt. Melanie und ich waren von Anfang an fasziniert von dem Getümmel und den fremdartigen Gesängen. Der Schmutz und die Armut beklemmte uns. In einer kleinen Höhle vor dem Ashram kehrte laufend eine junge Frau den schmutzigen Erdboden, um es einigermaßen schön für ihr Baby zu machen. Ein Schwein suhlte sich daneben im Schmutz.

Im Ashram selbst suchten wir vergeblich nach einem Spiegel, einer Dusche, nach Toilettenpapier oder einen Schlüssel zum Absperren des Zimmers. Wir sollten lernen, dass das Äußere nun mal nicht so wichtig ist. Wenn wir erst mal täglich Yoga praktizierten und meditierten, würde das Innere entscheidender. Die Ashrambekleidung bestand aus einem gelben T Shirt mit Rundhals, in das ich kaum meinen Kopf reinbekam, und einer weißen Hose mit Gummizug, die bis über die Taille ging. Beides war aus Baumwolle, knitterte leicht und gefiel uns nicht besonders.
Bei der nächsten Stadterkundung kauften wir uns gelbe Longis, die hübsch tailliert waren und über der Hose ganz passabel aussahen.

Unsere neue Kleidung wurde am Abend gleich bemerkt und für unangemessen erklärt.  Außerhalb des Ashrams fehlte In den Straßen die Kanalisation. Wenn über dem Shop, in dem wir einkauften, ein Bewohner auf die Toilette ging,, spritzte uns das Spülwasser an. Eigentlich ziemlich widerlich, aber ich ließ es an mir vorbeiziehen wie etwas, das mich nur behinderte auf meinen neuen Weg als Yogini. Ich wollte erfahren, was diese Welt zu bieten hatte, Erfahrungen sammeln und mit einem liebevolleren und entspannteren Wesen nach Hause kommen. Ich wollte etwas Bedeutendes mitnehmen, dass mich vielleicht mein ganzes Leben begleiten könnte.
Die Armut war überall und ich beschloss Lebensmittel zu kaufen oder zu sammeln und den Bettlern in ihre Körbchen zu legen. Dazu eignete sich der Morgen am besten. Wir waren gebeten nicht aus dem Ashram zu gehen, vor Allen Dingen nicht allein und nicht in der Dunkelheit. Nichts wollte ich beachten, sondern Land und Leute erkunden. Ab 6 Uhr begann unserer Mantrasingen und die Meditation. Also mache ich mich um 4 Uhr auf den Weg. Der Wärter sagte nichts, damit dass blieb, hatte ich immer kleine Geschenke für ihn. Vorzugsweise Kekse. Was ich sah, war wie in einem Film, gedreht in perfektem Licht, eine Welt zum Lieben und Erschaudern. Die Frau in der Höhle schlief wohl noch, ein Tuch bedeckte den Eingang. Eine andere Frau erhob sich gerade von einem Tisch und war wohl gerade aufgewacht. Ihr Gesicht war schön mit einer feinen Ausstrahlung. Sie lächelte fast und schien ganz zufrieden mit sich und der Welt. Noch heute nach so vielen Jahren denke ich an sie, mit wieviel Anmut sie sich in der Welt ohne Dach über dem Kopf benahm. Ich hörte viel Gehuste und Gesumme. Das Treiben begann. Ich fand eine Stelle, an der schon Reis zu bekommen war und verteilte sie unter den Bettlern, die langsam ihre Stellung einnahmen. Sie feierten mich und lachten mit ihren kaputten Zähnen. Ich fiel nicht so groß auf, war meine Kleidung auf die Ihre abgestimmt und ein Tuch über dem Kopf, verdeckte meine Haar- und Hautfarbe. Ich beobachtete, wie die Frauen sich auf kleinen Verandas trafen und sich in Gesprächen austauschten. Ich sah Frauen und Männer im Fluss baden und sich waschen. Alte verknöcherte Männer, die sich kaum von ihren Liegen erheben konnten. Ich saugte diese Welt in mich auf und fühlte mich als ein Teil von ihr.



Nr.12: Jasmin erzählt: Wie sich die Zeiten ändern, Umbau und Anbau


Das Besondere an My Sportlady im Glockenbachviertel war, dass wir die Räumlichkeiten durch verschiedene Hausgänge verbinden konnten. Nach und nach dockten neue Bereiche an das bestehende Studio an. Jeder Neuanschluss war mit Arbeit, Kosten und Anstrengungen verbunden. Aber so habe ich es nie empfunden. Nichts machte mir mehr Freude, als neue Bereiche zum Leben zu erwecken und die Frauen damit zu begeistern. Ich bin von großer Dankbarkeit für die zahlreichen Mitarbeiterinnen erfüllt, die mich tatkräftig bei allen Projekten unterstützten, dabei halfen das Studio mit Leben zu füllen und Unmögliches
möglich machten. 

Mit den neuen Räumen im Untergeschoß konnten wir unser Kursangebot ausweiten. Zum klassischen Aerobic kam Step-Aerobic dazu. Die kleinen Plattformen, auf die man in tollen Choreografien hoch- und runtersprang, beeindruckten mich, als ich in Dallas/USA die Fitness Konvention besuchte.
Ich ließ sie sofort nach Deutschland schicken. Nur fehlten die KursleiterInnen, denn dort kannte die Stepper noch niemand. Aber nur für kurze Zeit. Step Aerobic wurde schnell zum  Trend. Im Laufe der Jahre nahmen wir Rückentraining, Pilates, Bodystyling, Bodypump, Cycling und vieles mehr ins Programm auf. Die Frauen lieben die Abwechslung und die vielen verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten.
Wir waren auf Expansionskurs. Schon bald konnten wir die Klenzestraße erweitern und aus dem Hinterhof mit Handwerkerbetrieben wurden My Sportlady Räumlichkeiten. Das Studio wuchs ganz organisch.



Nr.15: Julie Main Emerging Woman Leader Scholarship Award, Ihrsa San Diego


Die IHRSA (heute Fitness and Health Association) in USA würdigt das Vermächtnis von Julie Main, indem der Woman Leader Award an eine Frau verliehen wird, die Julie’s Führungsqualitäten, ihre Tatkraft und Exzellenz verkörpert. Als Preisträgerin im Jahre 2010 fühlte ich mich sehr geehrt und aufs Tiefste berührt.



Nr.17: Umbau, Ausbau & Erweiterung


2015 wurden im Nebengebäude von My Sportlady über zwei Etagen Räume frei. Das kam genau zur richtigen Zeit, denn bei uns war der Platz schon wieder zu knapp.
Also erweiterten wir uns. Eine Treppe wurde eingebaut, um die alten und neuen Räume zu verbinden. Eine wunderbare Kinderbetreuung entstand im Erdgeschoß und ein großer Eingangsbereich mit schönen Sitzgelegenheiten. Der Trainingsbereich blieb weiterhin im 1. Stock.  
Eine Treppe verband die beiden Etagen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was das für eine Heidenarbeit war. Aber das war es wert. Es entstand so viel mehr Platz für unsere Frauen. 

Als wir dann 2014 ins nächste Gebäude zogen, wurde alles wieder umgebaut.
Ein Kraftakt, nicht nur an Kosten.



Nr.18: Jasmin erzählt: Else


Heute bekam ich die Nachricht, dass Else verstorben ist. Sie ist uns so nah. Ihre Präsenz ist ewiglich mit uns verbunden. Seit 2005 kam Else fast täglich ins Studio. Ob Bodystyling, Disco-Bauch/Beine/Po, TRX, Cycling oder einfach nur um unsere Suppe zu essen. Das Schönste war für sie ein kleiner Ratsch mit den Mitsportlerinnen, immer mit einem Spaß dabei, einem Lachen oder einer Lebensweisheit, die so manchen von uns schmunzeln ließ. Else war immer in der ersten Reihe, direkt vor dem Spiegel und hinter der Trainerin und schwang ihre Beine und Arme im Rhythmus. Ihre Kraft und Lebensfreude war bewundernswert. Es war als steckte und feuerte sie uns alle mit ihren energetischen Bewegungen an und wollte damit sagen, sei nicht so zimperlich, ist doch ganz leicht. Im Jahre 2010 organisierten Melanie und ich ein Retreat in Tirol. Wir planten eine Mischung aus Workout, Yoga, Wandern und Ayurvedisches Kochen. Else schlief bei uns im Haus. Sarah Nuro, Germanys next Topmodel auch, denn sie fühlte sich wohl mit Melli, seit neuestem ihre Personaltrainerin. Else gab viele Tipps bezüglich Kochen und Sport an unsere Mädelsrunde. Bei der Wanderung war sie vorne weg, während die 20 jährige Sarah und wir kaum hinterher kamen. Else war voller Bewunderung für die Natur. Die Nebelwolke am gegenüber liegenden Berg nannte sie den Schal des Wilden Kaisers. Sie sah die Schönheit in allem, freute sich jeden Tag ihres Lebens.

Die letzten Jahre konnte Ilse nicht mehr so recht. Der Krebs war schon fortgeschritten und die Übungen fielen ihr schwer. Sie übte aber trotzdem am Fitness-Zirkel oder bewegte sich am Sitz-Fahrrad, denn es war doch ihr Leben. Während Covid kämpfte ich mich durch die Notaufnahme an strikten Krankenhütern zu ihr vor.

Ich wollte ihr unbedingt die Geschenke der Mitglieder und Mitarbeiter bringen: Unser leckeres Essen, dass sie so liebte, ein Sportssweatshirt, das viel schöner war als ein Nachthemd und ein Raumduftspray, damit sie gute Luft atmen könne. Else war bester Dinge. Sie zeigte mir ihre Beine, die sie wieder trainieren wollte, wenn sie aus dem Krankenhaus raus sei. Sie lachte aufgrund meiner Betroffenheit, denn die Diagnose war nicht gut. “Wer will denn ewig alt werden”, tröstete sie mich. “Mir geht’s doch gut.” In dieser schwierigen Zeit fand sie immer noch tröstende Worte für andere. Auch für ihre Mitsportlerin Iris und ihren schwerkranken Mann.
Später kam sie ins Altenheim. Bei einem Besuch zeigte sie mir die MitbewohnerInnen und deren teilnahmslosen Gesichter. Ihr fehlten die fröhlichen Gespräche und das miteinander Lachen enorm.
Als wir von Armin, ihrem Sohn, erfuhren, dass Else nachhause dürfe und er sie gelegentlich zu uns fahren würde, waren wir alle überglücklich. Nach ein paar Besuchen wollte Else mehr. Sie kam wieder, wie in früheren Tagen, mit der U-Bahn und schaffte mit dem Gehwagen den Weg zu uns. Jedes Mal saß sie nach ihren Übungen mit ein paar Frauen am Tisch - immer hörte man ihr Lachen. Sie hatte die Chemo abgebrochen, weil, wie sie meinte, es ihr nichts bringe und viel zu viel Geld koste. Es klang ehrlich, stark und selbstbestimmt.

Die Nachricht von ihrem Tod bringt eine Leere mit sich, aber auch die Erinnerung an eine ganz besondere Frau. Else wird immer ein Teil von My Sportlady bleiben. Wir lernten viel von ihr. Sie berührte unsere Herzen

R.I.P liebe Else.

Nr.19: Jasmin erzählt: Franzi

Schon als Praktikantin stand sie sicher am Empfang. Immer informiert, auf dem neuesten Stand, mit allen Programmen vertraut. Dann der Schicksalsschlag, die Mutter starb. Mit dem Verlust kam auch der Wunsch nach Veränderung. Sie wollte wie die Sonnenblume sein, die ihre Mutter so liebte - sich ins Licht wenden, auch wenn das Leben gerade nicht so leicht war. Die Liebe zur Fitness, die Philosophie von My Sportlady und ihre unerschütterliche Kraft ließen sie den Bachelor in Fitnessökonomie und den Master im dualen Studiengang mit Leichtigkeit bestehen. Sie arbeitete weiterhin im Studio, bis sie die Studioleitung übernahm. Bei einem Kindergeburtstagsfest in der Danceschool lernte sie Sabin kennen, der später ihr Ehemann werden sollte. Die Einsätze bei My Sportlady. Als die Kinder Aran, Suna und Amina zur Welt kamen, half sie manchmal noch in der Verwaltung und im TRX. Ihre freundschaftlichen Tipps und Unterstützung waren immer eine Freude und Bereicherung.



Nr.20: Jasmin erzählt: Louise

Von der Kosmetikerin zum Studium wagte ich Louise und war 11 Jahre eingebunden in all unsere Abteilungen. Ihre irische Schönheit leuchtete und ihr sanftes Gemüt beruhigte. Eine Leichtigkeit breitete sich aus, wenn sie das Studio betrat. In der Kosmetik war gute Energie zu spüren, wenn Louise den Raum betrat. Im Training wusste sie schon damals, wie wichtig die Balance ist und in der Teamleitung hatte sie für alle ein offenes Ohr. Ob Kasse oder Bank, nichts war ihr unbekannt. Als ihre Mama Doreen auch noch in der Kinderbetreuung begann, wurden wir wie eine große Familie. Ihr Umzug nach Irland fiel mir schwer. Jedes Mal, wenn ich nach Irland reiste, traf ich sie. Wir gingen ins Spa, das sie in einem Schloßhotel leitete, machten Spaziergänge am Strand und hatten lustige Intermezzos beim Guiness Beer Trinken im Pub, wo wir viele Erinnerungen teilten.



Nr. 21: Jasmin erzählt: Gesund essen


Als meine Tochter während ihrer langen Krankheit sagte, „Mama koch mir was, das mich stark macht“ , begann ich gesund machende Nahrung beziehungsweise heilende Nahrung zu suchen. Ich stieß auf Hildegard von Bingen und ihre frischen, regionalen und vegetarischen Kraftsuppen und vieles mehr. Damals aß meine Tochter kaum Gemüse. Ich schämte mich manchmal bei Einladungen, weil Anna fast nichts essen wollte. Es gab so viel, was sie nicht mochte. Ähnlich ist es heute mit meiner Enkelin, nur dass ich hier nicht so sehr in der Verantwortung bin, mir aber dennoch Sorgen um ihre Gesundheit mache. Leider hat sich haben sich die Kindergerichte in Restaurants nicht verändert, immer noch stehen Nudeln mit Soße, Pommes mit Ketchup, Schweineschnitzel und Chicken Mc Nuggets auf der Karte.

Das Bioessen Im Waldhort rührte Anna damals nicht an. Mama es schmeckt mir nicht, sagte sie jedes Mal. Meine Suche ging weiter. Ich las und probierte mich durch verschiedenste Landesküchen, studierte Essensphilosophie und fand so schließlich zum Ayurveda, der indischen Lehre vom langen gesunden Leben. Das ayurvedische Porridge kam schon mal gut bei ihr an. Kurz vor dem Abitur, nach ihrer Genesung, bat mich Anna sogar, ihr ein gesundes Frühstück zu machen. Ich habe nie aufgegeben und möchte allen Eltern ermutigen, nicht an den Essensgewohnheiten ihrer Kinder zu verzweifeln. Es kann sich alles zum Guten wenden.

Ich bin dann sogar nach Kitzbühel zu Sivananda, um eine Ausbildung zum Ayurveda Yoti zu machen: Drei Wochen täglich ayurvedisch Kochen, vedische Philosophie studieren, Yoga praktizieren und meditieren. Die Ausbildung war heilsam und wirkungsvoll. Ich habe mich so gut gefühlt- körperlich und seelisch. Vollkommen in meiner Mitte.

Am meisten haben mich die Gewürze interessiert. Ihre Wirkungskräfte fühlten sich geheimnisvoll und tiefgreifend an. Sie begleiten mich seitdem und sind Grundlage unserer Kochschule. Gelbe Senfkörner, Bockhornklee, Koriander, Kreuzkümmel und Kurkuma. Die großen Fünf, die ich auch dem bayrischen (Kartoffelsalat, Sauerkraut) oder italienischer (Pastasaucen, Lasagne) zugebe. Am liebsten mag ich Dhal, es ist reich an Protein und kombinierbar mit Zutaten wie Süßkartoffel, Sellerie, Pastinake, Karotte oder frischen Koriander. Es bringt mich vor Vorträgen, Reisen, hohen Anforderungen ins Gleichgewicht und wirkt wahre Wunder mit der Verdauung. Bei Langstreckenflügen nehme ich ein Glas Dhal zum Flughafen mit und habe etwas köstliches zu Essen bei langen Wartezeiten. Mein Wohlbefinden überlasse ich nicht mehr dem Zufall, sondern steuere es aktiv. Meinem Freund,, der ganz andere Küche bevorzugte, habe ich liebevoll beigebracht gesund zu kochen. Chris kocht jetzt fast nichts anderes mehr - außer sonntags sein geliebtes Sundayroast. Er ist Engländer.

Interessant ist die Routine im Ayurveda, die ich ehrlich gesagt, nicht immer hinkriege: Abends früh schlafen gehen, am besten vor 22 Uhr, mit dem Vogelgezwitscher aufstehen. möglichst frische, warme Nahrung, auch schon zum Frühstück, und die Hauptmahlzeit mittags. Dieser Rhythmus bringt mich in eine gute Balance.

Alle diese nährenden Erfahrungen haben mich dazu bewegt noch mehr über die indischen Philosophien zu lernen. So schloss ich ans Ayurveda noch eine Yogaausbildung in Indien an. Ich wollte es wirklich wissen, ganz tief eintauchen

Nr. 22: Sri Lanka, Unterstützung für Kinder in Waisenhäusern


Bei meiner ersten Ayurvedakur in Sri Lanka verliebte ich mich in das Land. Zurück in Deutschland sammelten wir nicht nur Kleidung für die armen Kinder, sondern auch Gelder über meine Stiftung, damit wir verschiedene Frauenprojekte unterstützen konnten. Mit einer Freundin besuchte ich Waisenhäuser in Sri Lanka und brachten ihnen Schulsachen, Einrichtungen wie Tische und Tafeln und Kleidung. Eines Tages kam ein großes Paket ins Studio. Darin waren viele bunt-bestickte Geldtaschen als Dankeschön. Bis heute bin ich dem Land verbunden.

Ähnliches inszenierte ich im Laufe der Jahre in Myanmar, wo ich eine zeitlang im Kloster blieb, um tagsüber im Waisenhaus zu helfen. Die verantwortliche Lehrerin und Betreuerin war alleine mit 25 Mädchen, hatte nie frei und freute sich über jede Entlastung. Als wir am Markt einkaufen gingen, kamen alle Kinder mit. Sie freuten sich besonders über die Longhis, die Kleidung für ihr Yogaprogramm. Ich vergesse nie den Weg vom Einkaufsmarkt zurück, mit all den singenden und glücklichen Kindern im Schlepptau.



Nr.23: Jasmin erzählt: Corona: Sport von Zuhause und Streaming


Nichts in meiner 40-jährigen Karriere hat mir so schwer zugesetzt wie Covid. Es war nicht der Virus selbst oder die Krankheit und ihre Auswirkungen auf die Welt. Es war die Ungewissheit. In den ersten 14 Tagen dachte ich, es sei alles bald wieder vorbei. Wir hatten schnell ein internes Konzept aufgestellt, wie wir unsere Tage intern ohne Mitglieder strukturierten. Die Kinder durften mit ins Studio und dort lernen, wenn sich keine andere Fürsorge fand. Unsere Kinderbetreuerin Angelina kümmerte sich um sie. Wir bereiteten gemeinsam mit den Kindern unser Essen. Wir gingen alle davon aus, dass wir bald wieder öffnen könnten, machten uns keine Sorgen und nahmen uns die Zeit für andere Dinge.

Es gab viel aufzuarbeiten, scannen, ordnen, putzen. Jeder hatte seine Beschäftigung. Desto länger sich die Schließung hinzog, desto mehr sorgenvolle und verzweifelte Nachrichten kamen von den Mitgliedern. Der Sport, die Gemeinschaft und die Routine wurden sehr vermisst. Für die Frauen gab es eine enorme Doppelbelastung. Die Schule, der Kindergarten und Hort fielen komplett aus.  Dann endlich begannen wir mit dem Streaming und ich machte selbst mit Freude die übertragenen Kurse mit oder streamte Meditation und  beruhigende Worte.  Melanie streamte auch von zuhause aus und fand damit riesigen Anklang. Auch wenn im Hintergrund die Kinder tobten oder das Homeoffice wartete, waren diese Stunden manchen Frauen heilig. Das Online-Training ließ sie die Sorgen eine Zeitlang vergessen. Die Anfangstage des Streamings waren eine Herausforderung. Wer wollte schon ohne anwesende Teilnehmer performen? Dann die ganze Technik, die notwendig war, und das Umdenken. Zu unserer großen Freude wurden die Live Streams super angenommen. Den Frauen gab es Halt und ein wenig Struktur in der ungewissen Zeit. Wir haben das Streaming fortgesetzt, um weiterhin eine Teilnahme an den Kursen von zuhause aus anzubieten. Auch bei Wegzug von München, Urlaub und Geschäftsreisen muss man nicht mehr auf sein bewährtes Kursprogramm verzichten. Diese Maßnahme hat unser Repertoire enorm erweitert.



Nr.24: Jasmin erzählt: Iran

Wir haben zwei Mitarbeiterinnen, die ich sehr schätze. Manuela, ist seit vielen Jahren die gute Seele bei My Sportlady. Sie tut uns Frauen mit ihrer warmherzigen Art so gut. Sie kennt sich in Ernährung und Ganzheitlichkeit sehr gut aus und ist deshalb Teil unseres Beratungsteams. Ihr Vater ist aus Persien. Manuelas Wesen umgibt eine besondere Aura aus diesem wunderbaren Land.

Seit kurzem beschäftigen wir Nima, Heilpraktikerin und Kosmetikerin in Teilzeit, in unserem My Dayspa. Nima ist eine hervorragende Kosmetikerin und mit viel Erfahrung. Deshalb war die Freude groß als sie, trotz vieler Angebote, im Februar 2024 zu My Sportlady kam. Sie erzählte uns von ihren drei Kindern, von ihrem deutschen Mann und von ihrer Liebe zur Gesundheit und Schönheit. Schon von Anfang an dachte
ich, dass ihr Wissen um die Haut, ihre Einstellung zur Ernährung und den ganzheitlichen Konzepten sehr
gut zu uns passen.

Als ich von meinem Netzwerk „Sie, Bayerns Frauen – Stark, inspirierend, erfolgreich“ vom Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales eingeladen wurde und die Ministerin Ursula Scharf im Gespräch mit der Journalistin Natalie Amiri über die Situation im Iran berichtete, begleitete mich Nima. Der Bericht über den Iran, Schilderungen aus dem Gazastreifen und auch die Lage in Afghanistan erschütterten mich mit dieser Liveberichterstattung bis ins Tiefste. Als Nima mir dann über ihren eigenen Werdegang berichtete, bewunderte ich sie noch viel mehr. Die Flucht aus dem Iran mit ihrer Mutter und den Geschwistern, im Alter von 17 Jahren, in einem 25-stündigen Marsch bis in die Sowjetunion, kostete sie fast das Leben. Ihr Vater war kurz zuvor geflüchtet. Er war aufgrund seiner Meinungsäußerungen zum Tode verurteilt.

Der kurze Freigang, den er zur Flucht nutzte, kostete ihn sein Hab und Gut, nämlich sein Haus. Die Grundbuchpapiere wurden als Kaution im Gefängnis behalten und gingen in die Hände der Machthaber über. Aber die Freiheit war ihm wichtiger. Diese war auch im Ghetto in der Sowjetunion nicht gegeben.
Die Geschichte über den langen Weg zu Fuß nach Deutschland, sich aus eigenem Antrieb heraus zu bilden, das Abitur zu machen, ein Studium zu beginnen und eine Ausbildung zu machen, hat mich tief berührt. Sie hat nie aufgegeben, hat sechs Jahre um die Anerkennung ihrer Familie gekämpft. Durch den Mut ihres Vaters kam sie in unser freies Land und ist jetzt ein wichtiger Teil von unserem My Dayspa im My Sportlady. Voller Demut und Dankbarkeit mag ich Nima in die Arme schließen, denn sie hat sich auf ihrem Weg für uns entschieden.



Nr.25: Jasmin erzählt: Glaucia

Als Glaucia vor 30 Jahren aus Brasilien kam, hatte sie ein Rendezvous mit einem angehenden Arzt, der nicht weit von My Sportlady lebte. Sie war selbst Ärztin und überlegte, ob sie ohne Deutschkenntnisse und ohne Einblick in die Kultur des fremden Landes der Liebe wegen bleiben sollte. Auf einem Spaziergang entdeckte sie My Sportlady. Ihr Freund spürte ihre Begeisterung für das Programm und schenkte ihr kurzerhand eine Mitgliedschaft, um ihr eine Freude zu machen. Glaucia war glücklich, lernte einige portugiesisch sprechende Frauen kennen und fühlte sich schnell zuhause. Noch heute ist Glaucia bei My Sportlady Mitglied. Ihre wunderschöne Tochter Marisa trainiert zwischenzeitlich auch bei uns. Beide sprühen vor Elan, wenn sie durch unseren Hof gehen. Ihre jüngere Tochter war beliebtes Kind in der Kinderbetreuung und wuchs hier die ersten Jahre auf. Es ist nicht nur die Liebe, die entscheidet, ob jemand seine Heimat verlässt. Eine große Rolle spielt das Umfeld, das einen erwartet, in einem fremden Land.

 

Nr.26: Jasmin erzählt: Barbara

Es war immer schön Barbara in Melanies Kursen zu sehen. Sie war in der letzten Reihe oder an der Seite, weil sie mit ihren 80 Jahren nicht alle Übungen mitmachen konnte. Sie machte Ruhepausen, lächelte und fühlte sich nach den Stunden wunderbar. Barbara liebte die Musik, die Stimmung unter den Frauen und Melanies ungeschlagene gute Laune. Dann habe ich Barbara länger nicht gesehen. Covid kam dazwischen. Danach die Vorsicht und dann die Krankheitsphase. Letzte Woche entdeckte ich sie plötzlich am Trainingszirkel. Wir unterhielten uns eine Zeit lang, auch über die alten Zeiten, wie schön es doch in den Kursen war und wie viele bekannte Gesichter sie gesehen habe. Jetzt möchte sie wieder trainieren und sich aufbauen. „Ja Barbara, es geht schneller, als du denkst. Wir sind in jedem Fall für dich da.“



Nr.27: Jasmin erzählt: Rückbildung nach der Geburt

Für mich ist die Geburt eines Kindes magisch. Ein heiliger Raum öffnet sich. Bei meinen beiden Kindern, die ich mir sehnlichst wünschte, die vielleicht nicht so ganz in die jeweiligen Lebensphasen passten, war es der Zeitmangel, der mir viel abverlangte. Der Haushalt mit Baby und der Aufbau eines Geschäftes ließen mir wenig Zeit für Ruhephasen. Die Zeit, die für ein Baby und das Unternehmen gebraucht wird, so klein es auch sein mag, ist enorm. Allein die ersten Tage mit dem Kind bringen so viel Neues. Wie füttere ich mein Kind? Wie geht es mir mit dem Stillen? Habe ich genug Schlaf? Ist mein Baby gesund und mache ich überhaupt alles richtig? Die Informationsflut ist überwältigend und jeder hat eine andere Meinung. Selbst die Ärzte und Hebammen sind sich untereinander uneinig. Ich bewundere jede Mutter, die da ruhig bleibt. Ich liebe es Mutter zu sein, auch wenn die Zeit sehr herausfordernd war. Es gab noch keine Rückbildung, kein Elterngeld und keine Kitas. Jeder musste sich irgendwie selbst organisieren. Wenn ich mir die jungen Frauen heute so ansehe, empfinde ich großen Stolz für diese Generation, denen schon so viel in die Wiege gelegt ist. Sie sind selbstbestimmt, wissen um ihren Wert, setzen sich für ihre Rechte ein und gehen mutig ihren Weg, ohne Angst auch mal im Ungewissen zu sein. In manchen Momenten spüre ich dann ohne Wehmut meine eigene Vergänglichkeit.

Vor ein paar Monaten wurde mein zweites Enkelkind Noah geboren. Schon vor der Geburt war er ein gefeierter Nachwuchs. Auch Victoria, meine zehnjährige Enkelin, fieberte mit. Nach den ersten zehn Wochen zuhause freute sich meine Tochter Anna- Marisa auf den beliebten Rückbildungskurs unserer Hebamme Claudia Purzer. Noah wurde liebevoll von unseren Kinderbetreuerinnen erwartet. Um den Müttern im Kurs My Sportlady näherzubringen, stellte ich unser Studio vor und erzählte meine Geschichte. Ich war so jung wie sie, als ich mein Studio 1984 gerade eröffnet hatte, und wurde vier Monate später schwanger. Alles in allem war das die glücklichste Zeit meines Lebens, denn meine beiden Herzenswünsche, eine Oase für Frauen zu schaffen und Mama zu werden, hatten sich erfüllt.

Nr.28: Jasmin erzählt: Kinder

Meine Töchter habe ich so erzogen, dass sie selbstbestimmt ihren Weg gehen. Jessica studierte Psychologie in Toronto und Medizin in München. Nach einigen Jahren Praxiserfahrung eröffnete sie
im My Sportlady die Praxis für Weiblichkeit.

Anna-Marisa studierte Oecotrophologie und lernte im Cordon Bleu in Paris kochen. Als es sich dann ergab, übernahm sie die Leitung unserer Kochschule ‚Koch Dich glücklich‘, ein weiteres meiner Herzensprojekte. Ihr Verein ‚Iss Dich clever‘ entwickelte sich auch im Laufe der Jahre.
Meinen beiden Töchtern habe ich mitgegeben, dass sie im Leben machen sollen, was ihnen
Freude macht.

Nach der belastenden Covidzeit für My Sportlady und für mich, war es eine Erleichterung, dass sich meine Tochter Jessica vorstellen konnte in die Geschäftsführung einzusteigen. Ich wollte mich sowieso aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen und Verantwortung abgeben. Ihr Partner Marco wollte den Bereich Technik und vielleicht auch die Zahlenübersicht übernehmen, dass ein Unternehmen dieser Größe mit sich bringt. Beide haben sich mit all ihrer Kraft ins Unternehmen gestürzt, aber sind doch zu dem Schluss gekommen, dass sie in ihrem ursprünglichen Berufen besser aufgehoben sind. Jessica fand zu wenig Zeit für die Medizin, Marco zu wenig Zeit für sich. So habe ich weiterhin die Ehre die treibende Kraft bei My Sportlady zu sein. Es ist nicht leicht in meine Fußstapfen zu treten, weil ich seit Jahrzehnten das Studio leite und sich alles entsprechend eingespielt hat. Für die Mithilfe beim Wiederaufbau nach Covid bin ich Jessica und Marco sehr dankbar.



Nr.35: Jessica erzählt: Mit My Sportlady aufgewachsen


Als meine Mutter My Sportlady eröffnet hatte, wurde sie kurz darauf schwanger mit mir. Daher war das Studio immer präsent in meinem Leben. Auch ich habe hier als Kind Kurse besucht und später auch meine Liebe zum Yoga entdeckt. Klar war für mich das Studio nicht immer nur mit Wohlfühlen und Gesundheit verbunden, sondern auch mit Arbeit und Sorgen, die in schwierigen Zeiten in der Familie präsent waren. Meine Mutter hat aber immer wieder ihr Herzblut in das Studio gesteckt, nie die Lust oder Motivation verloren, denn ihr Glaube an My Sportlady war immer größer, als jegliche Hindernisse, die sich ihr in den Weg stellten. Das Studio durchlebte viele Höhen und Tiefen und besonders gut erinnern kann ich mich an all die schönen Feste. Früher fanden die Weihnachtsfeiern noch bei uns zu Hause statt und es wurde getanzt und ausgelassen gefeiert. Auch die Weihnachtsfeier 2019 (kurz vor Corona) im Palast der Winde war ein besonderes Ereignis, denn My Sportlady hatte zu dem Zeitpunkt so viele Mitglieder wie nie zuvor.
Kurz darauf kam Corona, die wahrscheinlich schwierigste Zeit für My Sportlady. Viele Mitglieder kündigten, das Studio musste monatelang schließen. Die Zeit war von Sorge und Ungewissheit geprägt. Das Schlimmste war für meine Mutter wohl, durch ein leeres Studio zu laufen, ohne Frauen, die ihr Training und eine Auszeit dort genießen und dem Studio ja erst seinen Sinn geben.
Diese herausfordernde Phase war gleichzeitig die Zeit, in der ich selbst im Studio miteingestiegen bin. Es war keineswegs so, dass das immer klar war - erst als ich selbst begonnen hatte, mich mit Themen rund um die weibliche Gesundheit auseinanderzusetzen, hatte My Sportlady nochmal eine ganz andere Bedeutung für mich bekommen. Einige Zeit vorher hatte ich meine Facharztausbildung begonnen, eine Ausbildung zur Mentorin für den weiblichen Zyklus gemacht, und beschäftigte mich selbst immer mehr mit Themen rund um weibliches Wohlbefinden und Gesundheit. Es wuchs der Wunsch in mir, einen Raum für Frauen zu schaffen, in dem sie ins Spüren kommen und ihren eigenen Rhythmus finden. Im leeren Studio sind wir durch die Räume gegangen und ich habe schnell gespürt, welcher Raum der richtige dafür ist. In der alten Kinderbetreuung (die umgezogen ist in die My Danceschool) habe ich die Praxis für Weiblichkeit eingerichtet (mehr Infos hier: praxisfuerweiblichkeit.de). Das Projekt ist seither gewachsen und gereift und ich bin wunderbaren Frauen begegnet, die sich mit mir für diese Vision begeistern. Viel Zeit hatte ich dafür in den letzten 2 Jahren jedoch nicht, denn ich bin fast zeitgleich auch in die Geschäftsführung von My Sportlady eingestiegen. Eine Aufgabe, die viel Zeit und Einsatz gefordert hat, manchmal herausfordernd war und von der ich auch viel lernen durfte. Als Unterstützung hatte ich meinen Partner Marco an meiner Seite, der sich diesem Abenteuer mit mir gemeinsam gestellt hat. Dafür bin ich sehr dankbar, auch für das Vertrauen, das meine Mutter uns entgegengebracht hat. Nun bricht eine neue Phase an, denn wir haben neue, tolle Frauen im Studio, die die Leitung übernehmen werden. So habe ich wieder Zeit, mich um meinem Herzensprojekt, der Praxis für Weiblichkeit, zu widmen, worauf ich mich sehr freue.
Abschließend, und zum 40-jährigen Jubiläum, möchte ich gerne noch sagen: ich bin dankbar, dass ich das Studio in den letzten Jahren so intensiv kennenlernen durfte. Obwohl es ja schon immer Teil meines Lebens war, habe ich es jetzt nochmal von einer ganz anderen Seite erfahren. Was für eine Bereicherung es ist, mit so vielen wunderbaren Frauen zusammenzuarbeiten! Und ich habe große Bewunderung für meine Mutter, die auch in herausfordernden Zeiten großen Mut bewiesen hat, diesen Ort zu erschaffen, zu erhalten und immer wieder neu zu erfinden.